Der Tägliche Luther
Donnerstag, der 27. November
Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden.
Psalm 90,12
Weil unser Leben nichts anderes als ein stets währender Gang zum Tode ist, darum sollen wir auch das ganze Leben hindurch die Kunst, richtig und gut zu leben und zu sterben, studieren. Wer so gelebt hat, kann nicht schlecht sterben. Selten stirbt einer gut, der übel gelebt hat. Gut leben aber heißt nicht, täglich toll und voll sein, wie die Welt glaubt, sondern im Glauben des Sohnes Gottes leben, wie es bei Galater 2, 20 heißt: "Ich lebe, doch nicht ich, sondern Christus lebt in mir. Denn was ich jetzt lebe im Fleisch, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt hat und sich selbst für mich dahingegeben." Gut sterben, heißt gerne sterben. Gerne sterben bringt der Glaube; gut sterben bringen die Früchte des Glaubens. Wer glaubt, dass er einen gnädigen Gott durch Christus hat, stirbt gerne; denn er weiß, wo er hin soll.
Schriften, 16. Bd., S. 481
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Der oben zitierte Bibelvers nach der Übersetzung Martin Luthers entstammt der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, ©1999 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart.